Neue Schachtgrubenleiter Stufiklapp

Der Weg in die Schachtgruben ist bei vielen Aufzuganlagen ein Problem. Häufig ist ein halsbrecherisches Klettermanöver notwendig, um die Grube zu betreten und wieder zu verlassen. Einige Unfälle sind in der Vergangenheit passiert. Seit der Einführung der EN81-1/2: 1998 ist ein Zugang zur Schachtgrube vorgeschrieben. Ist dies nicht möglich, muss eine gleichwertige Lösung bereitgestellt werden - die Grubenleiter.

Bei der Auswahl und dem Einbau der Leiter sind den Aufzugfirmen keine Grenzen gesetzt. Einige Hersteller von Aufzugkomponenten haben sich mit dem Thema „Leiter" ebenfalls beschäftigt und verschiedenste Lösungen auf den Markt gebracht. Ergebnis sind örtlich ungebundene Leitern, die bei Bedarf in die Grube gesetzt werden. Auch fest montierte Leitern haben eine große Marktverbreitung. Ob am Boden oder an der Wand befestigt, ob klappbar oder ausziehbar, alles findet seine Anwendung. Die Leitern, die sich permanent im Schacht befinden sind sicherlich am vorteilhaftesten, da sie dem Monteur immer zur Verfügung stehen und nicht zweckentfremdet werden können.

Die Fa. W+W Aufzugkomponenten bietet hier seit einigen Jahren für jeden Fall eine Lösung.

Grundsätzlich gibt es zwei Leitertypen:

Typ 1 Sprossenleiter 

Sprossen haben eine generelle Breite von 30mm. Der Fuß steht bei der Begehung lediglich auf den schmalen Sprossen. Ein sicherer Abstieg ist nur möglich, wenn die Leiter mindestens 1m über die Austrittstelle hinausragt und beide Leiterholme als Haltegriff dienen.

Typ 2 Stufenleiter

Stufen sind mindestens 80mm breit und sind annähernd waagerecht. Der Fuß hat bei der Begehung eine sichere Standfläche. Entsprechend dem Stand der Technik wird bei der Verwendung als Aufzug-Schachtgrubenleiter auf einen Leiterüberstand verzichtet, wenn der Türrahmen als abstützende Fläche benutzt werden kann.

Ein Problem stellt sich bei jeder Grubenleiter: für jeden Aufzug muss ein spezieller Leitertyp ausgewählt werden. Unterschiedliche Schachtgrubentiefen und verschiedene Aufzugteile wie Reglerspanngewicht, Puffer, Hängekabel, Gegengewicht und Bedienkästen an den Kabinen lassen den Einbau eines universellen Leitertyps nicht zu. Häufig ist der Platz für die Leiterverwahrung einfach nicht vorhanden.

Die Lösung heißt StufiKlapp

W+W Aufzugkomponenten geht hier neue Wege. Sie setzt auf eine Anlegeleiter mit einklappbaren Stufen.

Das Außenmaß der Leiter im eingeklappten Zustand beschränkt sich auf das zweifache Holmmaß zuzüglich dem Anlegewinkel. Sie wird einfach mit einem Haken an die Schachtwand gehangen. Durch ihre kleinen Abmaße findet sich immer ein Platz, der von der Schachttüre aus erreichbar ist.

Ein Magnet in einem Leiterholm sorgt für einen sicheren Zusammenhalt der Holme in der Verwahrstellung.

Anlegewinkel statt Einhängehaken

Schachtgrubenleitern werden häufig mit Einhängehaken ausgerüstet. Diese werden in die Türschwelle eingehangen. Leider wird hierdurch eine verrutschsichere Verbindung in vielen Fällen nicht erreicht, weil die Schwellennuten der Türhersteller unterschiedlich sind und auch die Abstände zum Schwellenrand differieren. Bei Drehtüren fehlen die Nuten gänzlich. Die Lösung ist ein Anlegewinkel mit Antirutschgummis. Diese sorgen für einen sicheren Halt und verhindern ein seitliches wegrutschen der Leiter. Der einklappbare Anlagewinkel wird im Zuge der Erstmontage auf die richtige Höhe angeschraubt. Damit die Leiter universell passt, sind in den Holmen verschiedene Vorbohrungen vorhanden. In Abstimmung mit der EN131 erfolgt die Einstellhöhe so, dass sich ein Leiter-Anlegewinkel von 65°-70° ergibt. Hierdurch wird ein nach hinten kippen vermieden.

 

Die Leiter StufiKlapp besteht aus Aluminium und ist somit leicht zu handhaben. Auf Grund des nicht notwendigen Überstandes wurden von der Fa. W+W Aufzugkomponenten lediglich zwei Leiterlängen entwickelt: StufiKlapp145 für Schachtgrubentiefen von 0,88m bis 1,45m und StufiKlapp-175 für Schachtgrubentiefen von 0,88m bis 1,75m. Die Universalität erspart den Aufzugfirmen Planungszeit bei der Auswahl der passenden Leiter. Ebenso ist der Transport und die Zwischenlagerung weniger aufwendig als bei einer sperrigen Sprossenleiter.

Schalterüberwachung in der Verwahrstellung

Entsprechend der EN81-1/2:1998 ist eine Schalterüberwachung nicht erforderlich. Da bei unsachgemäßer Verbringung in die Verwahrstellung jedoch Schäden entstehen können, wenn die Leiter in den Fahrweg des Aufzuges hineinragt, wird von einigen Aufzugfirmen eine Schalterüberwachung bevorzugt. Der Hersteller bietet hierzu ein platzsparendes Zubehörset an. Auf Anfrage wird dieses Set auch mit Zwangstrennkontakten geliefert (z.B. für Frankreich).

Unebene Schachtgrubenböden

Leider findet man bei alten Aufzuganlagen häufig sehr unebene Schachtböden, in einigen Fällen sind diese außerdem verölt. Um auch hier eine sichere Leiteraufstellung zu erreichen, ist ein Zubehörset mit Haltewinkel und Bodenausgleichsblechen lieferbar.

TÜV-Gutachten nach EN81-1/2:1998 und EN131 (Leiternorm)

Welcher Weg auch immer in die Schachtgrube führt, Sicherheit steht an erster Stelle. Aus diesem Grund war es für W+W selbstverständlich, als Grundlage für die Konstruktion die Vorgaben der einschlägigen Normen zu berücksichtigen. In einem Gutachten der TÜVRheinland Group wird dieses nochmals bescheinigt.

Fachbericht und Projektleitung: Andreas Wallraff Staatl. gepr. Techniker der W+W Aufzugkomponenten GmbH u. Co.KG